Mein 2. Arbeitstag begann, so würde ich das mal umschreiben, mit Behördengängen (ok, es war nur eine Behörde^^). Ich muss zugeben, dass ich auf den 2 Futons echt gut schlafen kann. Keinerlei Rückenschmerzen und ich schlaf durch – ob das wohl noch am Jetlag liegt? Jedenfalls penn ich abends gut ein und wach morgens auch wieder fit auf (das Aufstehen läuft gleich wie in Deutschland ab ). Zu allem bedauern hab ich es bis heut abend noch nicht geschafft in die hauseigene Riesenbadewanne (Onsen) zu hüpfen. Abends hab ich einfach grad keine Lust mehr noch irgendwas außer Schlafen zu unternehmen. Also war demnach heut nur Duschen drin. Toll am heutigen Morgen war, dass es westliches Frühstück, also Toast und Ei und Marmelade und Wurst gab. Obwohl Fisch zum Frühstück jetzt auch net sooo schlecht schmeckt.
Danach hab ich mich auf den Weg zum City Office gemacht. Mit dem tollen Stadtplan hab ich es auch fast auf Anhieb gefunden. Hier drin war nur das Schlimme, dass die Angestellten nur gebröckelt Englisch sprechen. Das aber dann auch mehr schlecht als Recht (na wenn ich jetzt an unsere Spezialisten in Deutschland denke, würde sich ein Japaner wohl komplett verloren fühlen). Aufgrund der Dokumente und Beschreibungen der Firma war das aber kein größeres Problem und alles hat reibungslos funktioniert. Somit war also die Alien Registration Card beantragt. Man bekommt dann freundlicherweise eine temporäre grüne „Aufenthaltsgenehmigung“.
Guten Mutes ging es dann die Straße weiter runter zu „Hanko-ya“ – zum Stempelladen. Hier musste ich meinen Stempel beantragen. Denn anders als in Deutschland zählt in Japan nicht die Handunterschrift, sondern der Stempel, auf dem mein Nachname in Katakana graviert ist: ベゾン . Mein erstes Fettnäpfchen an dem Tag war, dass ich den Verkäufer auf Japanisch begrüßt hab und nachgefragt habe, ob das hier ein Hanko-Shop ist. Er bestätigte und quatschte mich auf Japanisch voll. Da musst ich dann aber doch abwinken und er erklärte den Rest noch mal in gebrochenem Englisch – ging aber.
Hier war ich nun fertig und machte mich auf den Weg zur Arbeit. Dort lies ich von der Personalmitarbeiterin die rote Application Form für das Bankkonto ausfüllen. Daraufhin ging es nun aber wirklich an die Arbeit. Dabei startete der Tag wie zuvor direkt mit einem Meeting. Allerdings dieses mal nur mein Betreuer und ich. Das hat aber auch gereicht. Ich wurde weiter in die Monitoring Functions eingeführt und hatte das Gefühl die komplette Technik des Einspritzvorgangs vom Auto kennen zu müssen. Aber sobald ein etwas fragender Blick bei mir auftrat oder keine Antwort wie „ok“ oder „hai“ kam, stand der Betreuer auf und skizzierte mir die Erklärung auf. So gings dann wieder ne Stunde und völlig fertig und mit Wissen überhäuft ging ich schleppend in die Kantine. Entweder mein Betreuer meint ich mag Japanisch nicht oder er mag besonders Pasta. Denn wie gestern gab es heute wieder Spaghetti nur mit anderer Soße. Zurück am Arbeitsplatz hab ich mich noch etwas mit Computerproblemchen herumgeschlagen bis ich dann zu ner etwa 3 stündigen Laboreinführungsstunde von einem Mitarbeiter aus dem Monitoring Team durfte. Der hat mir dann erklärt, wie die Testsoftware funktioniert und die Laboreinrichtung aufgebaut ist, wie man Tests durchführt und wie man das Softwaredesign liest, um effektiv testen zu können. Hervorzuheben ist, dass ich zum Komplettverständnis wirklich das Zeug von der FH brauchte (was ich bis jetzt nicht gedacht hätte, aber es traten Digitale Schaltungen mit Tiefpässen und Totzeitgliedern, sowie C-Blöcke wie in Matlab auf). Muss aber zugeben, dass nach 1,5 Std meine Konzentration so was von nachgelassen hat. Ich konnte also in der 2. Hälfte nur noch zustimmen weil mir alles zu schnell ging und der Kopf dann auch voll war. Morgen darf ich jedenfalls mal selber an nem Projekt in Eigenregie testen und dann geht’s auch weiter mit Einführungen…
Heute hab ich mir ein Kinderbuch gekauft, weil ich endlich mal in die japanische Schrift und Sprache einsteigen will. Einfach nur vom Mithören lernt man nix, daher muss ich wohl selber Hand anlegen. Ah und ich hab ne 5900 YEN Karte nach 2 Tagen aufgebraucht. Hab nämlich mit meinem voll süßen tollen Schatzi Andrea telefoniert. Mit 5900 YEN kann man etwa 74 Minuten telefonieren (1 x am Bahnhof + 1 x in ner Telefonzelle). Außerdem hab ich beim Schlendern durch die Straßen bis jetzt noch keinen Computerladen gefunden bzw. ein Kaufhaus mit einer expliziten Computerabteilung – nur immer so Regalweise, wo aber nix brauchbares dabei war!
Letzte Kommentare